Europäische Zentralbank (EZB): Aufgaben und Organisation

ezb

Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main handelt es sich um die zentrale Notenbank der Europäischen Währungsunion. Ihre Kernfunktionen liegen darin, seit der Einführung des Euros im Jahr 1999 die Stabilität dieser gemeinsamen Währung und des Preisniveaus im Euro-Währungsgebiet (Eurozone) sicherzustellen.

Gemeinsam mit den nationalen Zentralbanken der 19 Euro-Länder bildet die EZB das Eurosystem. Davon zu unterscheiden ist das europäische System der Zentralbanken (ESZB), welches neben der EZB die Zentralbanken aller 27 EU-Länder beinhaltet, also auch jener Staaten, welche den Euro nicht eingeführt haben.

Organisation der EZB

Die Europäische Zentralbank ist ein Organ der Europäischen Union. Sie führt ihre Aufgaben durch das Direktorium, den EZB-Rat und den erweiterten Rat aus.

Diese Organe gelten als unabhängig und weisungsfrei. Dem Direktorium gehören neben dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten vier zusätzliche Mitglieder an, welche allesamt vom Europäischen Rat (Staats- und Regierungschefs) ernannt werden. Das Direktorium kümmert sich um die Durchführung der geldpolitischen Entscheidungen in der Eurozone und um die Führung der Tagesgeschäfte der Europäischen Zentralbank.

Die Mitglieder des Direktoriums bilden mit den Präsidenten der 19 Zentralbanken der Euro-Länder den EZB-Rat, welcher das höchste Beschlussorgan der EZB darstellt. In dieser Funktion erlässt er Leitlinien und Beschlüsse in den Bereichen Geldpolitik und Bankenaufsicht. Ihm obliegt es, geldpolitische Ziele festzulegen, die Leitzinssätze zu bestimmen und dem Eurosystem Zentralbankgeld bereitzustellen.

Der erweiterte Rat setzt sich aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken aller EU-Länder zusammen. Er übernimmt Aufgaben in der Beratung, der Erhebung von Statistiken und der Entscheidung über die Aufnahme von EU-Staaten in die Eurozone.

Aufgaben der EZB

Die Aufgaben der EZB betreffen die Agenden Geldpolitik, Finanzstabilität, Banknoten, Zahlungsverkehr und Wertpapiere sowie Währungsreserven und Devisengeschäfte. Im Rahmen der Geldpolitik geht es darum, die Preisstabilität im gesamten Euroraum zu gewährleisten. Die Europäische Zentralbank setzt sich das Ziel, das Preisniveau (Inflationsrate) in der mittleren Frist knapp unterhalb von 2 % zu halten.

Dieses Ziel wird anhand einer Zwei-Säulen-Strategie verfolgt. Die erste Säule beinhaltet die Beobachtung der Inflationsentwicklung und von inflationsrelevanten Indikatoren durch die EZB. Bei der zweiten Säule steht hingegen die Geldmenge im Blickpunkt der Betrachtung. Gegebenenfalls greift die EZB mit geldpolitischen Instrumenten korrigierend ein.

Im Sinne der Gewährleistung der Finanzstabilität obliegt es der Europäischen Zentralbank, eine funktionierende Beaufsichtigung der Finanzsysteme und Finanzinstitute durch die nationalen Behörden sicherzustellen. Darüber hinaus kümmert sie sich darum, dass die Zahlungssysteme zuverlässig funktionieren.

Als Teil des Eurosystems ist sie dafür verantwortlich, sichere Abwicklungssysteme für den Zahlungsverkehr und die Wertpapiere zur Verfügung zu stellen. Zudem liegt es im Verantwortungsbereich der EZB, die Währungsreserven der Mitgliedstaaten unter den Gesichtspunkten der Liquidität, Sicherheit und Rentabilität zu verwalten.

Im Anlassfall kann sie durch die Durchführung von Devisengeschäften intervenieren, um die Wechselkurse zu beeinflussen.

Gemeinsam mit den nationalen Zentralbanken erhebt die EZB statistische Daten. Als zentraler Notenbank kommt ihr das alleinige Recht zu, über die Versorgung der Eurozone mit Banknoten zu entscheiden. Die tatsächliche Ausgabe der Euro-Banknoten und Euro-Münzen erfolgt hingegen durch die nationalen Zentralbanken der Eurozone.

Die Europäische Zentralbank nimmt innerhalb ihrer Tätigkeitsbereiche wichtige Aufgaben in der europäischen und internationalen Zusammenarbeit wahr.

 
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