Venture-Capital: Kapitalbeschaffung per Wagniskapital

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Risiko- oder Wagnis-Kapital (Englisch: Venture-Capital, VC) nimmt als Finanzierungsinstrument für Unternehmen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien einen wichtigen Stellenwert ein, da es als Eigenkapital oder mit eigenkapitalähnlichem Charakter investiert wird. Risiko und Rendite hängen dabei direkt vom Entwicklungsstand des Unternehmens ab.

Venture-Capital – Finanzierungsinstrument

Dieses außerbörsliche Beteiligungsgeschäft wird entweder von spezialisierten VC-Gesellschaften, die das Kapital ihrer Investoren nach einem strengen Auswahlverfahren in geeigneten Unternehmen anlegen, oder von kapitalstarken Privatpersonen direkt getätigt.

Unternehmen in den verschiedenen Entwicklungsphasen erhalten so eine direkte Beteiligung, die entweder als Eigenkapital oder in ähnlicher Form, zum Beispiel als Mezzanine-Kapital, in die jeweilige Firma eingebracht wird. Die Höhe des so zu erwerbenden Anteils hängt natürlich von der Beteiligungssumme und dem bereits vorhandenen Unternehmenswert ab, üblich sind zwischen 20 und 35 Prozent des Stammkapitals.

Während der Laufzeit dieser Beteiligung, die meist zwischen zwei und sieben Jahren liegt, erhält der Investor eine vereinbarte jährliche Zins- und/oder Dividenden-Zahlung, allerdings liegt der größte Profit in einem rentablen Verkauf der erworbenen Anteile, dem sogenannten Exit.

Abhängig von der vertraglichen Gestaltung und der genauen Zielstellung können die Anteile nach einem Börsengang frei verkauft oder aber an andere Interessenten oder den Unternehmer selbst veräußert werden. Der Investor profitiert dabei von der Wertentwicklung des Unternehmens während der Beteiligungsphase.

Venture-Capital – Chancen und Risiken

Je früher der Kapitalgeber in das Geschäft einsteigt, umso größer sind die Gewinnchancen – aber auch die Risiken, dass die zugrunde liegende Geschäftsidee sich nicht zu einem rentablen Unternehmen entwickeln könnte. Nach den verschiedenen Phasen der Unternehmensentwicklung unterscheidet sich Venture-Capital folgendermaßen:

  • Seed Stage – Kapital wird für Forschung und Entwicklung benötigt, um die Produktentwicklung bis zur Marktreife betreiben zu können. Allerdings kann so auch notwendiges Startkapital akquiriert werden. Das Risiko ist in dieser Phase am größten, da der Erfolg einer Idee noch nicht abzusehen ist.
  • Early Stage – Die Funktionalität des Produktes steht in dieser Phase schon fest, nun wird Kapital für eventuell notwendige Tests, Marketing und Produktionsaufbau benötigt. Das Risiko für den Kapitalgeber ist schon geringer.
  • Later Stage – In dieser späteren Phase investiert der Kapitalgeber in den Produktionsausbau und Vertrieb, nachdem das Unternehmen bereits Erfolge mit dem Produkt erzielt hat.

Venture-Capital – wirtschaftliche Bedeutung

Für Gründer stellt sich regelmäßig das Problem des fehlenden Eigenkapitals, wenn sie aus ihrer Idee ein erfolgreiches Unternehmen entwickeln und dafür eine Finanzierung aufnehmen wollen. Da die Kreditvergabe nämlich zunehmend strengeren Richtlinien unterworfen ist, es sei auf BASEL III verwiesen, müssen Banken verstärkt auf eine passende Eigenkapitalquote achten.

In vielen Fällen investieren junge Unternehmer aber ihr privates Vermögen in die Entwicklung der grundlegenden Geschäftsidee, sodass für die eigentliche Gründung und Ausfinanzierung des Vorhabens frisches Kapital benötigt wird.

Ohne die privaten oder institutionellen Investoren von Venture-Capital könnten viele Unternehmensgründungen gar nicht erfolgen. Diesen Bedarf haben insbesondere auch die Landes- und Förderbanken erkannt und eigene Beteiligungsfonds aufgelegt, um Unternehmensgründungen auch bei erschwerter Kreditvergabe zu ermöglichen.

Das Fazit:

Ohne dieses außerbörsliche Beteiligungsinstrument, bei dem hohen Risiken attraktive Renditen gegenüberstehen, könnten insbesondere innovative Entwicklungen nicht auf den Markt gebracht werden. Diese direkte Beteiligung haftet voll als Eigenkapital oder trägt zumindest eigenkapitalähnlichen Charakter, sodass eine Aufnahme von Fremdkapital in den verschiedenen Phasen der Unternehmensentwicklung erleichtert wird.

Venture-Capital wird von speziellen Beteiligungsgesellschaften oder kapitalstarken Privatpersonen nach einem umfangreichen Auswahlverfahren in junge Unternehmen investiert, um zum einen eine jährliche Rendite und zum anderen beim Exit einen Profit zu generieren.

 
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