SCHUFA – im Faktencheck

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Sitz der SCHUFA in Wiesbaden

Die SCHUFA (ursprünglich Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) bezeichnet eine deutsche Wirtschaftsauskunftei mit Sitz in Wiesbaden. Seit ihrer Gründung im Jahr 1927 zielen die Dienstleistungen der SCHUFA auf einen zweifachen Schutz ab: Einerseits sollen Kreditgeber vor Kreditausfällen geschützt werden. Andererseits sollen Kreditnehmer möglichst vor Überschuldung bewahrt werden.

Die Hauptaufgabe dieses Kreditbüros liegt darin, kreditrelevante Informationen über die Bonität potentieller Geschäftspartner und Privatkunden auf Anfrage zur Verfügung zu stellen.

Datenbestand der SCHUFA

Der Datenbestand dieser Wirtschaftsauskunftei beinhaltet sowohl Informationen über natürliche Personen als auch über Unternehmen (Selbstständige, Freiberufler, Kleingewerbetreibende und im Handelsregister eingetragene Unternehmen). Neben allgemein personenbezogenen Daten werden Informationen hinsichtlich Bankkonten, Kreditkarten, Leasingverträge, Mobilfunkkonten, Versandhandelskonten, Ratenzahlungsgeschäfte, Kredite und Bürgschaften sowie etwaige Zahlungsausfälle fälliger Forderungen erfasst.

Falsch ist die häufig vorherrschende Meinung, wonach die SCHUFA lediglich negative Informationen zu den angesprochenen Bereichen abspeichert. Es ist vielmehr so, dass der Großteil der im Datenbestand erfassten Personen (90,8 %) mit ausschließlich positiven Informationen aufgrund vertragsmäßigen Verhaltens vermerkt ist.

Das heißt, dass sich zu diesem Personenkreis unter anderem Vermerke wie „Kredit wurde zuverlässig zurückgezahlt“ oder „auf Rechnung bestellte Waren wurden pünktlich bezahlt“ finden.

Diese Fakten bescheinigen eine gute Bonität, die sich im geschäftlichen wie privaten Bereich positiv auf den Aufbau einer Vertrauensbasis auswirkt. Keine Informationen hat diese Wirtschaftsauskunftei hingegen über Einkommen, Vermögensverhältnisse, Beruf, Familienstand oder Nationalität der erfassten Personen.

Aufgaben der SCHUFA

Als Auskunftei liegt eine wichtige Aufgabe der SCHUFA darin, mit ihren Informationen und Dienstleistungen im Geschäftsbereich eine Vertrauensbasis zwischen den einzelnen Akteuren herzustellen. Dadurch werden Entscheidungsprozesse im Wirtschaftsleben beschleunigt und vereinfacht.

Die seitens der SCHUFA bereitgestellten Informationen begünstigen nicht nur den Aufbau von Vertrauen, sondern gewährleisten auch ein gewisses Maß an Sicherheit unter Vertragspartnern. Durch die sekundenschnelle elektronische Übermittlung der vertragsrelevanten Informationen werden alle geschäftlichen Entscheidungen wesentlich beschleunigt.

Von diesen raschen und unkomplizierten Vertragsabschlüssen profitieren Kunden von Versandhandel (Kauf auf Rechnung), Telekommunikationsunternehmen (Handyvertrag), Autoindustrie und Onlineshops ebenso wie potentielle Kreditnehmer, die ein Darlehen beantragen.

Die SCHUFA ermöglicht durch ihre Bereitstellung kreditrelevanter Informationen eine sichere Vergabe von seriösen Krediten, die Kreditnehmern und Kreditgebern gleichermaßen zugutekommt. Eine verantwortungsvolle Kreditvergabe begünstigt sowohl attraktive Kreditkonditionen als auch den volkswirtschaftlichen Konsum, der einen wesentlichen Faktor zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums darstellt.

Ein wesentlicher Nutzen der SCHUFA liegt auch in der Verhinderung von Zahlungsausfällen und Überschuldung. Durch die Erfassung und Weitergabe von Informationen über vertragswidriges Verhalten werden einerseits Kreditgeber vor Zahlungsausfällen bewahrt. Andererseits werden dadurch auch Verbraucher vor einer allfälligen Überschuldung geschützt.

Die SCHUFA leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Jugendschutz. So überprüfen beispielsweise Versandhandelsunternehmen bei Bestellungen mittels der verfügbaren Informationen Alter und Identität ihrer Kunden. Damit ist gewährleistet, dass Jugendliche unter 18 Jahren keine rechtlich unzulässigen Verträge abschließen können. Zudem beteiligt sich die SCHUFA an Projekten zur Vermittlung von finanzieller Bildung für Jugendliche.

Aufbau und Organisation der Geschäftstätigkeit

Die SCHUFA Holding AG ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktionärskreis sich aus Partnern verschiedener Branchen zusammensetzt. Der Hauptanteil der Anteilseigner entfällt auf den Bankensektor, der mit Kreditbanken (34,7 %), Sparkassen (26,4 %), Privatbanken (17,9 %) und Genossenschaftsbanken (7,9%) vertreten ist. Der Handel und andere Branchen halten Anteile in Höhe von 13, 1 %.

Die Dienstleistungen der SCHUFA basieren im Wesentlichen auf einer Zusammenarbeit mit insgesamt rund 8500 Vertragspartnern, welche diese Wirtschaftsauskunftei durch Inanspruchnahme von Leistungen mitfinanzieren. Bei diesen Vertragspartnern handelt es sich unter anderem um Banken, Sparkassen, Leasingunternehmen sowie Versandhandelsunternehmen und Telekommunikationsgesellschaften.

Die Vertragsbeziehung gründet in einem gegenseitigen Informationsaustausch zwischen diesem Kreditbüro und seinen Vertragspartnern. Die Vertragspartner leiten einerseits vertragsbezogene Daten ihrer Kunden an die SCHUFA weiter, welche diese Informationen in ihren Datenbestand erfasst. Andererseits stellen sie Anfragen an die SCHUFA bezüglich potentieller Kunden vor Abschluss eines Geschäfts auf Kredit.

Auskünfte werden von diesem Kreditbüro nur erteilt, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt, das heißt, wenn das betreffende Unternehmen eine Dienstleistung oder Lieferung erbringt, die der Kunde erst nachträglich bezahlt (sogenannte Geschäfte auf Kredit). Die Vertragspartner bezahlen für diese Auskünfte, wodurch sie zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit der Wirtschaftsauskunftei beitragen. Die erteilten Informationen betreffen Geschäfte mit Privatpersonen (B2C) und Geschäftskunden (B2B).

Die SCHUFA gewährt auch Auskünfte an Privatpersonen. Infrage kommen unter anderem die SCHUFA- Bonitätsauskunft und die SCHUFA- Unternehmensauskunft. Einmal im Jahr bietet sich jedem Bürger die Möglichkeit, eine kostenlose Selbstauskunft zu beantragen (Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO), welche alle bei diesem Kreditbüro gespeicherten Informationen beinhaltet.

Eine positive SCHUFA-Bonitätsauskunft ist ein Beweis für die wirtschaftliche Vertrauenswürdigkeit der betreffenden Person, weshalb sie Vertragsabschlüsse im geschäftlichen und privaten Bereich begünstigen kann.

Privatpersonen können auch von der SCHUFA-Unternehmensauskunft profitieren. Sie ermöglicht einen seriösen Einblick in die finanzielle Stabilität des jeweiligen Unternehmens. Damit stellt sie eine gute Entscheidungsgrundlage für die Auswahl eines Betriebes für größere Vorhaben oder Anschaffungen dar.

Link Tipp: SCHUFA bei Wikipedia

 
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